Heimniederlage für die SPREEFÜXXE

Foto: Vincent Brosow

 

Durch ein knappes 24:25 (11:12) gegen den ESV 1927 Regensburg mussten die FÜXXE Berlin am Samstagabend ihre erste Heimniederlage in der laufenden Saison hinnehmen.

In einer unruhigen Anfangsphase war es schließlich Lara-Sophie Fichtner, die den ersten Berliner Treffer erzielte und ihre Mannschaft in der vierten Minute mit 1:0 in Führung brachte. Ein kurzer Zwischenspurt der Gäste ließ diese bis zur achten Minute auf 1:3 davonziehen. Doch die Berlinerinnen antworteten sofort. Sieben Minuten ließen sie durch eine stark agierende Defensive keinen Treffer der Bayerinnen zu und brachten sich mit 5:3 in Führung. Das fünfte Tor der Hauptstädterinnen war dabei ein ganz Besonderes. 399 Tage nach ihrem Kreuzbandriss stand Leoni Baßiner erstmals wieder für die SPREEFÜXXE auf der Platte. Die 17-jährige feierte ein überragendes Comeback und war mit sechs Treffern beste Torschützin ihres Teams. „Ich möchte mich erstmal beim Verlauf meiner noch nicht beendeten Reha bei allen Physios, meiner Familie, meiner Mannschaft und meinen Trainerinnen bedanken. Sie haben mir über die Zeit das Vertrauen gegeben, was ich benötigt habe, um so zu spielen, wie ich es gegen Regensburg getan habe. Ich hätte mir mein Comeback aus meiner Sicht nicht schöner vorstellen können. Dennoch heißt es hart arbeiten und die verlorenen Punkte wiederbekommen.“

Regensburgs Trainer Bernd Goldbach legte beim Stand von 5:3 in der 14. Minute seine erste grüne Karte. Kurz darauf glichen die Gäste zum 5:5 aus. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und die 250 Zuschauer sahen bis zum 8:8 durch Michelle Stefes ein ausgeglichenes Spiel. Ab der 22. Minute erspielten sich die Regensburgerinnen erneut einen kleinen Vorsprung und setzten sich innerhalb von drei Minuten auf 8:11 ab. FÜXXE Coach Susann Müller regierte sofort mit einer Auszeit, welche auch Wirkung zeigte. Isa Ternede und zwei Tore von Kapitänin Vesna Tolic brachten den Gastgeberinnen den 11:11 Ausgleichstreffer, bevor ESV-Kreisläuferin Julia Drachsler 35 Sekunden vor der Pause den 11:12 Halbzeitstand erzielte.

Die SPREEFÜXXE eröffneten die zweite Hälfte. Doch eine fünfminütige Torflaute nutzen die Gäste aus, um sich einen vier Tore Vorsprung zu erspielen (13:17/37. Min). Diesem Rückstand liefen die Berlinerinnen den Rest des Spieles hinterher. Isa Ternede traf Mitte der zweiten Halbzeit zum 19:20. In den drauffolgenden sieben Minuten häuften sich auf beiden Seiten die Fehlwürfe und technischen Fehler, so dass keine der beiden Mannschaften zum Torerfolg kam. Regensburgs Rückraumshooterin Marleen Kadenbach erlöste ihr Team acht Minuten vor Schluss mit dem 19:21. Kurz danach entschieden die beiden Unparteiischen nach einem zu harten Einsteigen von Carolin Hübner gegen Berlins Linksaußen Michelle Stefes auf Disqualifikation. In Überzahl brachte Leoni Baßiner ihr Team mit einem Doppelschlag wieder auf 21:21 heran. Doch auch Nicole Lederer traf für die Gäste doppelt und so gerieten die FÜXXE erneut in Rückstand. Michelle Stefes erzielte 23 Sekunden vor dem Ende per Strafwurf den Anschlusstreffer. Die SPREEFÜXXE versuchten in der letzten Abwehraktion noch einmal an den Ball zu kommen, doch Regensburg ließ die Zeit von der Uhr laufen und nahm die zwei Punkte mit nach Bayern.

„In den ersten 10 Minuten des Spiels waren wir die deutlich überlegene Mannschaft. Wir mussten leider durch einfache Fehler und inkonsequentes Angriffsspiel nach 15 Minuten dem Rückstand hinterherlaufen,“ fasst Leoni Baßiner zusammen. „Regensburg hatte einen deutlich besseren Tag erwischt, trotz des Ausfalles von Franziska Peter. Das Glück lag bis Ende des Spiels auf ihrer Seite, so mussten wir uns dann doch geschlagen geben,“ so die Spielmacherin.

„Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen,“ so FÜXXE Coach Susann Müller nach dem Spiel. „Wie wir heute in der Abwehr geackert haben war stark. Mit 25 Gegentoren können wir zufrieden sein. Dass wir vorne noch Entwicklungspotential haben, ist klar.“ Ohne die weiterhin verletzten Anais Gouveia, Lynn Molenaar und Julie Lilholt fehlten der 35-jährigen wichtige Kräfte, nicht nur im Spiel. Zudem fehlte auch Kreisläuferin Tina Wagenlader unter der Woche krankheitsbedingt. „Natürlich ist es nicht förderlich, wenn wir nie mit der vollen Mannschaft trainieren können. Uns fehlt einfach das spielspezifische sechs gegen sechs. Aber jammern hilft jetzt nicht, wir krempeln die Ärmel hoch und arbeiten weiter.“

Am nächsten Wochenende geht es für die SPREEFÜXXE nach Sachsen. Am Sonntagnachmittag um 16 Uhr ist man zu Gast beim HC Leipzig.

FÜXXE: Krupa, Szott; Tolic 4, Njinkeu, Fichtner 3, Höbbel, Gündel 2, Trabelsi, Wagenlader, Cappellaro, Ternede 4, Baßiner 6/1, Stefes 5/4
ESV: Arno 1, Poschenrieder; Lettl 2, Drachsler 3, Vetter 1, Lederer 5, Mustafic, Kessler, Fuhrmann 1, Brennauer 2, Kadenbach 6/1, S. Peter 2, Hübner 2/2