Berliner Aufholjagd kostet zu viel Kraft

Nach einer kräfteraubenden Aufholjagd müssen sich die SPREEFÜXXE dem Favoriten aus Solingen-Gräfrath am Ende mit vier Toren geschlagen geben. Nach der 26:30 (12:15) Heimniederlage belegen die Berlinerinnen jetzt mit 10:8 Punkten den achten Tabellenplatz.

Das 1:0 durch Linea Höbbel sollte die einzige Führung der Gastgeberinnen bleiben. Zurück in ihrem heute gut gefüllten FUXXBAU liefen die SPREEFÜXXE ab der zweiten Minute einem Rückstand hinterher. Berlins beste Torschützin Lynn Molenaar verkürzte per Siebenmeter auf 3:6 (8. Minute). Doch vor allem Solingens Rechtsaußen Jule Polsz, die fünf ihrer sieben Treffer in den ersten 18 Minuten erzielte, nutze in dieser Phase immer wieder ihren Platz, um zum Torerfolg zu kommen. Ein Doppelschlag von Angela Cappellaro brachte die SPREEFÜXXE in der 23. Minute auf 10:11 heran. Beim Stand von 12:14 kurz vor der Pause nutzte Berlins Coach Susann Müller ihre Auszeit und brachte danach die siebte Feldspielerin. Doch die klar herausgespielte Chance nutzen ihre Spielerinnen nicht und die Gäste erzielten sieben Sekunden vor dem Pausenpfiff die 12:15 Führung. Anstatt mit minus eins ging es mit minus drei in die Halbzeit.

Zu Beginn der zweiten Hälfte pendelte sich der Vorsprung der Gäste auf drei Tore ein. Doch aufgeben liegt nicht in der FÜXXE DNA und so sahen die knapp 400 Zuschauer nach Berlins Auszeit in der 38. Minute eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft. Angeführt von der Niederländerin Lynn Molenaar und zwei Siebenmetertreffern von Michelle Stefes gelang den SPREEFÜXXEN der 21:21 Ausgleichstreffer. Es entwickelte sich eine spannende spielentscheidende Phase in der Sporthalle Charlottenburg. Djazzmin Trabelsi erzielte in der 47. Minute per Konter das 23:23. Doch durch Berliner Unachtsamkeiten und Fehler gelangen den Solingerinnen vier Treffer in Folge und man setzte sich erneut auf 23:27 ab (51. Minute). In den Schlussminuten der Partie fehlte den Hauptstädterinnen sichtlich die Kraft und das nötige Quentchen Glück. Zwei vergebe Strafwürfe und eine Zeitstrafe verhinderten, dass man Solingen noch einmal ins Wanken bringen konnte.

„Zuerst einmal Glückwunsch an Solingen. Am Ende haben sie in den entscheidenden Momenten als das Spiel zu unseren Gunsten hätte kippen können den kühleren Kopf bewahrt und mehr „Kaltschnäuzigkeit“ bewiesen,“ so FÜXXE Coach Susann Müller nach dem Spiel. „Ich kann den ganzen Wirbel über die Nicht-Zustimmung einer Spielverlegung unsererseits leider nicht ganz nachvollziehen. Wieso wird von Solinger Seite jetzt in allen Medien versucht uns als „Buhmänner“ darzustellen? Solingen stand am Samstagabend mit dem gleichen Kader bei uns in der Halle, wie eine Woche zuvor gegen Göppingen. Jede Mannschaft hat im Laufe einer langen Saison mit Krankheit oder Verletzungen einzelner Spielerinnen zu kämpfen und muss versuchen die Spiele bestmöglich für sich zu bestreiten. Auch uns ging es uns zu Beginn der Saison so und auch Teams wie Lintfort und Leipzig sind von ausfallenden Stammspielerinnen betroffen. Zudem möchte ich ausdrücklich hinzufügen, dass wir uns dadurch sicher keinen Vorteil erhofft haben, da wir uns in einer Phase als Mannschaft befinden, in der ein Sieg gegen Solingen sicherlich schön gewesen wären, wir jedoch die Dinge auch realistisch einschätzen sollten. Moment müssen wir hart dafür arbeiten, um überhaupt den Anschluss an die Top 4 halten zu können.“

„Wir haben mit Beginn der neuen Saison unsere Trainingszeit am Mittwochabend verloren,“ äußert sich auch SPREEFÜXXE Managerin Britta Lorenz zu diesem Thema. „Insgesamt sind die Sportstätten in Berlin zwischen 9-22 Uhr ausgelastet und eine Spielverlegung ist kurzfristig nicht so einfach möglich. Ich habe mich in diesem Fall sehr um eine mögliche Verlegung bemüht, daher finde ich dieses Nachkarten von Solinger Seite unangebracht. Wir befinden uns nicht in einer Kleinstadt, in der wir uneingeschränkt über freie Hallenzeiten verfügen können. Allein die Tatsache, dass wir in drei verschiedenen Hallen trainieren, zeigt die Problematik ja mehr als deutlich.“

 

FÜXXE: Gladun, Szott; Tolic, Fichtner, Molenaar 10/5, Höbbel 4, Gouveia 2, Blödorn, Gündel, Trabelsi 3, Wagenlader 1, Cappellaro 2, van der Linden, Vlug 1, Stefes 3/2

HSV: Krückemeier, Grewe, Gün; Senel, Fabisch, Adams 5, Karathanassis 7, Polsz 7, Seiffarth 1, Reinarz, Müller, Penz 2, Brandt 8/1