Eine 28:25 (14:12) Niederlage mussten die Berlinerinnen am vergangenen Samstag bei den Kuties aus Herrenberg einstecken.
Es war schwer für Trainerin Susann Müller das Spiel in Worte zu fassen. „Ich weiss nicht, was ich sagen soll,“ so die 34-jährige. „Das war nicht meine Mannschaft, die da heute auf dem Spielfeld stand. Das Spiel haben wir heute im Kopf verloren.“ Damit spielte sie nicht nur auf die elf hundertprozentigen Torchancen an, die nicht verwertet wurden, sondern auch auf die zahlreichen Fehlpässe und Ballverluste.
Das Spiel startete gut für den Hauptstadtclub und so lag man nach vier Minuten mit 1:3 in Führung. In der elften Minute glichen die Gastgeberinnen zum ersten Mal aus (6:6). Von da an entwickelte sich bis zum 10:10 (17. Minute) ein offenes Spiel. Mit ihrem Siebenmetertreffer zum 10:12 verschaffte Michelle Stefes ihrer Mannschaft in der 23. Minute wieder etwas Luft, doch die Kuties nutzen eine doppelte Unterzahl der FÜXXE und gingen drei Minuten vor der Pause das erste Mal in Führung. Diese konnten die Baden-Württembergerinnen bis zur Halbzeit auf zwei Tore ausbauen.
Zwar konnte Angela Cappellaro mit dem ersten Tor in der zweiten Hälfte den Abstand verkürzen, doch so richtig sollte das Spiel der Berlinerinnen, die heute neben ihrer Langzeitverletzten Leoni Baßiner, grossenteils auch auf die angeschlagene Lynn Molenaar verzichten mussten, nicht in Gang kommen. Der Vorsprung der Gastgeberinnen pendelte sich bis zur 40. Minute auf zwei Tore ein. Vor 225 Zuschauern in der Markweghalle konnten die Kuties kurz darauf auf drei Tore davonziehen. In Überzahl erhöhte Toptorschützin Lea Neubrander sogar auf 22:18. Michelle Stefes schaffte mit ihrem Treffer zum 25:23 (54. Minute) noch einmal den Anschluss. Trotz einiger Paraden des Berliner Torhüterduos Ela Szott und Mariia Gladun gelang es den Berlinerinnen jedoch nicht, noch einmal näher heranzukommen. So spielten die Gastgeberinnen ihren Stiefel herunter und konnten somit ihren dritten Heimsieg in Folge feiern.
„Heute konnten wir nicht auf die Platte bringen, was wir uns vorgenommen haben.
Wir haben leider in der Abwehr wenig Zugriff bekommen und konnten so nur mäßig unsere Schnelligkeit im Tempospiel ausspielen, was uns oft in Schwierigkeiten im Angriff gebracht hat,“ so Linksaussen Michelle Stefes nach dem Spiel. „Wir müssen jetzt nach vorne schauen, auf unsere Fähigkeiten vertrauen und zusammen zeigen dass wir es besser können! Gemeinsam!“
Trotz der Niederlage bleiben die Berlinerinnen auf dem 3. Tabellenplatz, verlieren jedoch den Anschluss an die Tabellenspitze.
Am nächsten Samstag kommt die TSV Nord Harrislee zu Besuch in den FUXXBAU. Nach der 26:24 Hinspielniederlage im Norden hofft Trainerin Müller auf eine Reaktion ihrer Mannschaft. „Ich hoffe, dass wir nicht nur mit Wut im Bauch, sondern auch mit viel Kopf und Verstand in die kommenden Spiele gehen.“
KUTIES: Waldenmaier, Weiss; Schoeneberg 5, Bühler 2, Graebling, Bessert, Slawitsch 1, Neubrander 6/1, Beddies 5, Luber 3, Kreibich 2, Griesser 4
FÜXXE: Gladun, Szott; Tolic 4, Fichtner 3, Molenaar, Höbbel 1, Gouveia, Gündel 1, Trabelsi, Wagenlader, Cappellaro 2, Raickovic, van der Linden 6, Vlug 2, Stefes 6/4