Sieg in letzter Sekunde

Mit einem Buzzerbeater sicherten sich die SPREEFÜXXE Berlin den 28:27 (8:11) Sieg gegen die TG Nürtingen. Damit kletterten die Berlinerinnen in der Tabelle einen Platz nach oben und stehen nun mit 22:10 Punkten (punktgleich mit Regensburg) auf dem vierten Rang.

Mit zwei Toren in Folge brachte Anais Gouveia ihre FÜXXE nach drei Minuten mit 2:0 in Führung. Doch nun fanden auch die Gäste ins Spiel und glichen in der fünften Minute zum 2:2 aus. Einige Zeitstrafen gegen beide Mannschaften brachten Unruhe in die Partie und führten dazu, dass die knapp 200 Zuschauer einige Minuten keine Tore zu sehen bekamen. Nach dem 5:5 durch Leonie Dreizler in der 14. Spielminute konnten sich die Gastgeberinnen jedoch auf 7:5 absetzen. Das darauffolgende Time Out von Nürtingens Trainer Simon Hablizel (18. Minute) zeigte Wirkung. In den restlichen zwölf Minuten bis zur Halbzeitpause gelang es den Berlinerinnen nur noch ein Mal, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. So erspielten sich die Gäste eine 8:11 Pausenführung. „Nach der Auszeit ist unser Spiel total stehengeblieben,“ versuchte FÜXXE Coach Susann Müller zu analysieren. „Wir haben zu viel quer gespielt und nicht geschaut, was Richtung Tor passiert. Es ist ärgerlich, dass wir uns vor der Pause selbst in so eine schwierige Situation bringen.“

Zu Beginn der zweiten Hälfte liefen die Hauptstädterinnen dem Rückstand hinterher. Zwei Zeitstrafen hintereinander erschwerten die Aufholjagd. Erst in der 42. Minute gelang es Lynn Molenaar den 17:17 Ausgleichstreffer zu erzielen. Kurz darauf brachte Kreisläuferin Angela Cappellaro die FÜXXE sogar mit einem Tor in Front. Es entwickelte sich ein spannendes Spiel in der Sporthalle Charlottenburg. Nürtingen versuchte immer wieder im Tempospiel durch eine siebte Feldspielerin zum Erfolg zu kommen. Die Führung wechselte hin und her, bis Nürtingens beste Torschützin Kerstin Foth acht Minuten vor Schluss das Tor zum 22:24 erzielte. Angela Cappellaro musste zeitgleich für zwei Minuten auf die Strafbank und das Spiel stand auf Messers Schneide. Das Publikum war jetzt voll da und trieb die SPREEFÜXXE lautstark nach vorne. Michelle Stefes glich in der 57. Minute zum 25:25 aus. Nürtingen ging erneut zwei Mal in Führung und beide Male war es Linea Höbbel, die den darauffolgenden Ausgleich erzielte. Nürtingen hatte 30 Sekunden vor Schluss den Ball und die Chance auf den Siegtreffer. Doch eine starke Abwehraktion mit Ballgewinn brachte die FÜXXE neun Sekunden vor Ende noch einmal in Ballbesitz. Susann Müller reagierte blitzschnell und legte ihre letzte grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Der darauffolgende Spielzug endete bei Lisa Vlug, die sich den Wurf nahm und zwei Sekunden vor dem Ende den Ball im Tor unterbringen konnte. „Der Kampfgeist, den meine Mädels heute an den Tag gelegt haben, war enorm,“ so Susann Müller nach dem Sieg erleichtert. „Es war heute nicht unser bestes Spiel oder der schönste Handball, aber wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft und uns dieses entscheidende Tor verdient erarbeitet.“

In der Jubeltraube besonders geherzt wurde die Heldin des Abends. „Nach der Niederlage im ersten Saisonspiel in Nürtingen hatten wir noch eine Rechnung offen. Es war heute sicher nicht unser bestes Spiel und wir können besser spielen, aber am Ende zählen heute die zwei Punkte und das ist wichtig,“ so die 20-jährige Lisa Vlug. „Wir hatten zu viele schlechte Phasen während des Spiels, technische Fehler, Fehlwürfe und Misskommunikation in der Abwehr. Wir haben jedoch nicht aufgegeben und bis zum Ende als Team gekämpft, was sich ausgezahlt hat.“

Besonders bedanken möchten sich die SPREEFÜXXE bei den am Samstag anwesenden Berliner Politikerinnen und Politikern. Dr. Nicola Böcker-Giannini (Staatssekretärin für Sport), Bettiina Jarrasch (Bürgermeisterin und Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz), Klara Schedlich (stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Sportpolitik), Heike Schmidt-Schmelz (stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Bildung, Sport und Liegenschaften in Charlottenburg/Wilmersdorf), sowie Christian Gaebler (Staatssekretär für Bauen und Wohnen) waren in der Sömmeringhalle zu Gast und wurden Augenzeugen des Dramas. „Es war mein erstes Handballspiel live,“ so Bettina Jarrasch von den Grünen. „Es hat mir wirklich Spass gemacht heute hier dabei zu sein.“

Am kommenden Samstag folgt für die SPREEFÜXXE bereits der nächste Auftritt im heimischen FUXXBAU. Um 19:30 Uhr sind die Kurpfalzbären aus Ketsch zu Gast.

FÜXXE: Hübner, Szott; Tolic 1, Fichtner, Molenaar 9/3, Höbbel 5, Gouveia 3, Gündel, Trabelsi 1, Wagenlader, Cappellaro 1, van der Linden 2, Vlug 2, Müller, Stefes 4
TGN: Hesel, Woike; Fischer 1, Wieder 3, Schuhknecht 1, Hönig 5/1, Foth 10/3, Seger, Quattlender, Kuhrt 1, Dreizler 4, Treusch, Natalello 1, Henze 1