Dem Druck standgehalten

Trotz einer 11:16 Halbzeitführung wurde es am Ende noch einmal knapp. Doch die Spreefüxxe konnten das Auswärtsspiel am Tag der Deutschen Einheit in Kirchhof mit 27:28 für sich entscheiden.

13 Monate nach ihrem Kreuzbandriss im September 2022 stand Leoni Baßiner erstmals wieder im Kader. Verzichten musste Trainerin Susann Müller dagegen nicht nur auf die Langzeitverletzte Anais Gouveia, sondern auch auf die drei Rückraumspielerinnen Lynn Molenaar, Linea Höbbel und Julie Lilholt.

Deborah Spatz brachte die Gastgeberinnen im ersten Angriff mit 1:0 in Führung, bevor Lucy Gündel im Gegenzug den ersten Berliner treffe erzielte. Die Kirchhoferinnen schienen wacher und fanden besser ins Spiel. Nach sieben Minuten lag der Aufsteiger mit 5:3 vorne. Doch die heute im Angriff sehr stark aufspielende Vesna Tolic glich nach zehn Minuten zum 5:5 aus. Trotz zweier Zeitstrafen lief es von da an besser für die FÜXXE. Im Angriff fanden die Berlinerinnen die richtige Antwort auf die sehr offensive Abwehr der SG, hinten stand die Abwehr kompakt und Torfrau Ela Szott entschärfte u.a. einen Siebenmeter. Mit der Halbzeitsirene war es erneut Berlins Kapitänin Vesna Tolic, die zum 11:16 Pausenstand einnetzte.

Die zweite Hälfte startete wie die erste. Zwar erhöhte Linksaußen Michelle Stefes im ersten Berliner Angriff auf 11:17, Kirchhof kam jedoch besser aus der Kabine. Innerhalb von drei Minuten verkürzte die Heimmannschaft auf 15:17 und zwang die Gäste damit früh zur Auszeit (34. Minute). Trotz einer stabilen drei Tore Führung für die FÜXXE ließ der Aufsteiger nicht locker und nutze die Fehler der Berlinerinnen gnadenlos aus. Neun Minuten vor dem Ende traf Jungfüxxin Farrelle Njinkeu zum 22:26. Doch die darauffolgende Auszeit von Kirchhofs Trainer Martin Schwarzwald brachte für seine Mannschaft noch einmal den gewünschten Effekt und Anna-Maria Spielvogel erzielte in der 55. Minute den 25:26 Anschlusstreffer. Jetzt waren es die SPREEFÜXXE, die die grüne Karte legten, um sich auf die letzten fünf Spielminuten einzuschwören. Die Ex-Kirchhoferin Angela Cappellaro erkämpfte sich das 25:27, doch wer dachte das Spiel sei viereinhalb Minuten vor dem Ende nun entschieden, der hatte sich getäuscht. Den mutig aufspielenden Gastgeberinnen gelang unter großem Jubel der knapp 300 Zuschauer der 27:27 Ausgleichstreffer. Doch zwei Paraden von Berlins Natalia Krupa hinten und eine nervenstarke Lucy Gündel vorne sicherten den SPREEFÜXXEN sieben Sekunden vor Abpfiff den umjubelten 27:28 Auswärtssieg.

„Wir haben es uns am Ende wieder einmal selber unnötig schwer gemacht und Kirchhof durch unsere eigenen Fehler zurück ins Spiel gebracht,“ sagte FÜXXE Coach Susann Müller nach dem Spiel.

„Das war ein totaler Nervenkrimi heute,“ so die fünffache Torschützin Vesna Tolic nach dem Spiel. „Ich bin sehr froh und glücklich, dass die Punkte mit nach Berlin kommen. Ich bin stolz auf unsere Mannschaft, dass wir auch trotz der Tiefen heute, nie aufgegeben haben und bis zur letzten Sekunde gekämpft haben! So ein Spiel kostet Energie, gibt uns aber auch Energie für die Zukunft!“

Ihr Trainerin Susann Müller schließt sich dem an. „Wir werden die spielfreie Zeit jetzt nutzen, um an gewissen Dingen im Training zu arbeiten. Zudem hoffen wir auf die Rückkehr von zumindest zwei der vier verletzten Spielerinnen zum nächsten Heimspiel,“ so die 35-jährige.

Nach zwei spielfreien Wochenenden treffen die SPREEFÜXXE am 21.10. im heimischen FUXXBAU auf den ESV Regensburg.

 

SG: Stannies, Orowicz, Centini 1; Boras 1, Weyh 7/2, Sauerwald, Hafner 6, Nöchel, Spatz 6, Zakrezewska, Spielvogel 5/2, Jaen Loro, Iker 1

FÜXXE: Krupa, Szott; Tolic 5, Njinkeu 2, Fichtner 5, Gündel 6, Trabelsi 1, Wagenlader 3, Cappellaro 1, Ternede 1, Baßiner, Stefes 4/2