SPREEFÜXXE gewinnen unnötige Nervenschlacht

Es wurde das erwartet schwere Auswärtsspiel für die SPREEFÜXXE, doch die Berlinerinnen erkämpften sich einen verdienten 30:31 (15:17) Sieg bei der TuS Lintfort.

Schnell gingen die Gäste, die ohne die verletzten Leoni Baßiner und Tina Wagenlader antraten, durch Tore von Linea Höbbel und Lynn Molenaar in Führung. Lintfort kam in der Anfangsphase nur durch Strafwürfe zum Torerfolg. Erst in der sechsten Minute konnte Prudence Kinlend das erste Feldtor zum 3:5 erzielen. Mit einem Doppelpack brachte Michelle Stefes ihre Mannschaft in der achten Minute mit 3:7 in Führung. „In der Anfangsphase haben wir hinten kompakt gestanden und vorne den Ball laufen lassen. Dadurch haben wir uns die Torchancen erspielt und diese auch konsequent verwertet,“ so FÜXXE Coach Susann Müller nach dem Spiel. Die knapp 300 Zuschauer in der Sporthalle an der Eyller Straße sahen ein torreiches Spiel, indem sich der Vorsprung der Gäste in der ersten Halbzeit auf drei Tore einpendelte. Mit der Halbzeitsirene konnte Pia Kühn durch einen Rückraumkracher noch auf 15:17 verkürzen.

Anfang der zweiten Hälfte taten sich die Gastgeberinnen sichtlich schwer gegen die Berliner 5:1 Abwehr die richtigen Lösungen zu finden. So kamen die FÜXXE immer wieder zu Ballgewinnen und konnten diese durch ihr Tempospiel erfolgreich abschließen. Innerhalb von zweieinhalb Minuten bauten die Hauptstädterinnen ihre Führung auf 16:21 aus und zwangen Lintforts Trainerin Bettina Grenz-Klein zum Time Out. „In der Phase nach der Halbzeit haben wir sehr souverän gespielt,“ freute sich FÜXXE Trainerin Susann Müller. „Wir haben uns hinten und vorne an die taktischen Vorgaben gehalten. Das war wirklich schön anzusehen.“ Lintfort blieb jedoch dran und stellte durch den Treffer von Rechtsaußen Pam Korsten zum 20:23 den alten drei Tore Rückstand wieder her. Doch wieder antworteten die FÜXXE mit einem kleinen Zwischenspurt und zogen bis zur 46. Minute auf 22:27 davon. Zwei schnelle Treffer von Lintforts Toptorschützin Lisa Heimes brachten die Gastgeberinnen erneut auf 25:28 heran. Berlins Trainerin Susann Müller bat ihre Mannschaft zur Auszeit und versuchte den Lauf der Lintforterinnen zu unterbinden. Doch schlich sich nun der Fehlerteufel im Angriffsspiel der Gäste ein. Leichte Ballverluste führten dazu, dass Lintfort durch ein paar einfache Tore wieder ins Spiel kam und es noch einmal spannend wurde. Lynn Molenaar übernahm jetzt die Verantwortung im Angriffsspiel der FÜXXE. Alle drei Berliner Treffer der letzten zehn Minuten gingen auf ihr Konto. Mit ihrem verwandelten Siebenmeter zum 29:31 sicherte sie dreißig Sekunden vor Schluss den Sieg für ihre Team. „Dass wir es unnötigerweise nochmal spannend machen, ärgert mich. Wir kommen so gut aus der Kabine und erspielen uns einen fünf Tore Vorsprung. Es ist schade, dass wir diesen nicht halten können,“ so Susann Müller nach dem Spiel. „Wir wussten aber, dass es schwer wird hier zu gewinnen und daher bin ich extrem glücklich über diesen Sieg.“

Auch Angela Cappellaro ärgerte sich über die unnötige Nervenschlacht. „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird und das war es auch,“ so die Kreisläuferin. „Wir sind in beiden Hälften gut gestartet, aber Lintfort hat unsere Schwächephasen gnadenlos ausgenutzt, um zurück ins Spiel zu kommen und es bis zum Ende offen zu halten. Wir wissen, an was wir arbeiten müssen. Unsere Abwehr ist besser, als was wir heute gezeigt haben und im Angriff müssen wir mehr Konstanz finden, um diese Stresssituationen zu vermeiden. Aber am Wichtigsten war heute, dass wir bis zum Ende gekämpft haben und die zwei Punkte mit nach Berlin nehmen.“

Durch den Sieg stehen die SPREEFÜXXE jetzt punktgleich mit Rosengarten (18:8 Punkte) auf dem 5. Tabellenplatz. Am kommenden Wochenende steht bereits das nächste schwere Auswärtsspiel auf dem Programm. Samstagabend ist man beim starken Aufsteiger in Rödertal zu Gast.

 

Lintfort: Graef, Humpert; Schmidhuber 1, Kindlend 3, Samplonius 5, Gruner, Drent 3/2, Wulf 2, Kühn 2, Willing 2, Korsten 4, Schaube, Heimes 8, Clauberg

FÜXXE: Gladun, Szott; Tolic 2, Fichtner 4, Molenaar 7/1, Höbbel 5/1, Gouveia 3, Gündel, Trabelsi 3, Cappellaro 2, van der Linden, Vlug, Müller 1, Stefes 4