Stark gekämpft, gut gespielt und den Tabellenführer an den Rande einer Niederlage gebracht. Trotzdem standen die SPREEFÜXXE Berlin am Samstagabend mit leeren Händen da. Denn nach Schlusspfiff jubelten die Grün-Weißen, die sich durch den Treffer von Lara Niemann zwei Sekunden vor dem Ende, doch noch beide Punkte sichern konnten.
Die Gastgeberinnen erwischten einen guten Stark und lagen nach acht Minuten mit 4:1 vorne. FÜXXE Trainerin Susann Müller überraschte den Tabellenführer mit einer 5:1 Abwehr, gegen die sich die Norddeutschen sichtlich schwertaten. Die Berlinerinnen bauten die Führung weiter aus und beim Stand von 7:3 nach zwölf gespielten Minuten nahm Gästetrainer Timm Dietrich seine erste Auszeit. Kurz darauf mussten sowohl Tina Wagenlader, als auch Lucy Gündel eine Zeitstrafe absitzen. Diese doppelte Überzahlperiode nutzen die Bremerinnen gnadenlos aus und kamen bis auf 8:7 heran. Die FÜXXE kämpften und blieben in Reichweite. Doch die letzten fünf Minuten vor der Pause gehörten den Gästen. Madita Probst brachte ihre Mannschaft beim 12:13 das erste Mal in Führung, welche die Norddeutschen bis zur Halbzeit auf 13:15 ausbauen konnten. „Unsere Abwehr stand sehr kompakt und hat es Bremen schwer gemacht im stationären Angriff zum Torerfolg zu kommen,“ analysierte FÜXXE Coach Susann Müller. „Leider sind wir zum Ende der ersten Halbzeit vorne zu unkonzentriert gewesen und haben sie dadurch zu einfachen Toren eingeladen.“
Zu Beginn der zweiten Hälfte bauten die Werderanerinnen ihren Vorsprung noch auf drei Tore aus. Als Lara-Sophie Fichtner zum 18:17 traf, hatte sich Berlin innerhalb von drei Minuten die Führung zurück erkämpft. Danach ging es Schlag auf Schlag und den knapp 300 Zuschauern bot sich in der Sporthalle Charlottenburg ein wahres Torfestival. In den ersten zehn Minuten fielen 17 Tore auf beiden Seiten. In der 48. Minute war das Spiel ausgeglichen und Linea Höbbel traf zum erneuten Ausgleich (26:26). Die achtfache Torschützin Lara-Sophie Fichtner brachte ihr Team zehn Minuten vor dem Ende wieder in Front. In Unterzahl erkämpften sich die FÜXXE die 29:26 Führung. Eine Zeitstrafe gegen Berlins Kapitänin Vesna Tolic nutzen die Gastgeberinnen und glichen zum 29:29 aus. Die letzten fünf Spielminuten entwickelten sich zum echten Handballkrimi. Bremen ging zwei Mal in Führung und beide Male konnten die Hauptstädterinnen ausgleichen. Djazzmin Trabelsi traf zwanzig Sekunden vor Schluss zum 32:32. Die Norddeutschen sammelten sich zu ihrer letzten Auszeit und das Ende ist bekannt.
„Es ist einfach nur ärgerlich, denn wir waren so nah dran,“ zeigte sich FÜXXE Trainerin Susann Müller nach dem Spiel enttäuscht. „Wir hätten einen, wenn nicht sogar beide Punkte verdient. Aber leider ist der Sport manchmal brutal.“
„Es ist sehr schwer diese Niederlage zu akzeptieren, weil wir wussten, dass wir beide Punkte holen könne,“ so FÜXXE Kreisläuferin Angela Cappellaro nach dem Spiel. „Die Ups und Downs in diesem Spiel zeigen uns, dass wir an unsere Kontinuität arbeiten und die Fehler in Abwehr und Angriff minimieren müssen, denn dadurch bringen wir den Gegner zurück ins Spiel. Wir haben aber auch gezeigt, dass wir mit dem Tabellenführer auf Augenhöhe spielen können. Mit diesem Wissen gehen wir in die letzten zwei Auswärtsspiele des Kalenderjahres.“
Nach elf Spieltagen belegen die Hauptstädterinnen mit 11:11 Punkten weiterhin den 8. Tabellenplatz.
Am kommenden Samstag treten die SPREEFÜXXE im Norden in Buchholz-Rosengarten an. Anpfiff ist um 19 Uhr in der Nordheidehalle in Buchholz.
FÜXXE: Krupa, Szott; Tolic, Njinkeu 2, Fichtner 8, Höbbel 3, Gündel 1, Trabelsi 3, Wagenlader 4, Cappellaro 1, Ternede 6, Lilholt, Krause, Baßiner 2, Stefes 2/1
SVW: Hinrichs, Pajak; Saur, Thomas, Probst 5/2, Plümer 1, Becker 3, Engelke 6, Häberle 5, Hürkamp, Bergmann 2, Niemann 6, Defayay 3, Rode 2